Bessere Chancen durch Weiterbildung – Finanzierungsmöglichkeiten im Vorfeld prüfen

Taschenrechner, Kassenbons, Kugelschreiber

Der Aufwand für ein berufsbegleitendes Studium oder eine Weiterbildung neben dem Arbeitsalltag ist hoch – und das nicht nur in Bezug auf die zeitliche Belastung, sondern vor allem auch auf die Kosten. Einerseits kostet ein Studium Geld in Form von Studien- oder Kursgebühren, andererseits müssen Arbeitnehmer oft Einkommenseinbußen verkraften, wollen Sie ausreichend Zeit für die Weiterbildung zur Verfügung haben.

Schon aus diesem Grund empfiehlt sich eine umfassende Recherche der vielfältigen Förderungen und Finanzierungsangebote im Vorfeld. Ist die finanzielle Basis gegeben, stehen auch die Chancen für die berufliche Weiterentwicklung sehr gut.

 

Finanzbedarf ermitteln – Unterstützung recherchieren

Zunächst ist es natürlich wichtig, sich ein genaues Bild zu den Kosten und den eventuellen Einbußen im Einkommen zu machen. Daraus leitet sich der Bedarf ab, der eventuell durch Fördermittel oder eine Finanzierung aufgefangen werden muss. Dazu kommt neben der Familie oder Freunden auch der Arbeitgeber in Frage: Besteht von seiner Seite ein Interesse an der Weiterentwicklung des Mitarbeiters, kann er eine ganze Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten nutzen.

Einerseits wäre das beispielsweise die Freistellung im Rahmen von Sonderurlaub, andererseits kommen eben auch Zuschüsse bis hin zur Übernahme der Gesamtkosten in Frage. Eine Rücksprache lohnt sich in jedem Fall, um die Details abzuklären. Nicht zu verkennen ist jedoch, dass ein Arbeitnehmer eine Rendite für sein Investment anstrebt, er wird also als Gegenleistung eine Bindung des Mitarbeiters an sein Unternehmen vorschlagen. Hier gilt es die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen, um den optimalen Weg zur Sicherung der Weiterbildung oder des Studiums zu finden.

 

Verschiedene Stipendien – große Auswahl sondieren

Aber auch die Weiterbildungsträger und Hochschulen selbst sind daran interessiert, ihre Ausbildungsgänge einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sie bieten verschiedenste Stipendien, aber auch Finanzierungsmöglichkeiten an. Hier lohnt sich ebenfalls ein Blick auf die Details, insbesondere die Stipendien können eine willkommene finanzielle Erleichterung darstellen. Einen weiteren Baustein kann das Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sein, das für talentierte, motivierte und engagierte Berufstätige im Vollzeitstudium monatlich 750 Euro, für berufsbegleitende Studiengänge 2.000 Euro pro Jahr beträgt.

Die einkommensunabhängige Förderung wird für die Laufzeit der Maßnahme gewährt, darüber hinaus kann eine Betreuungspauschale für Kinder in Anspruch genommen werden. Eine andere Möglichkeit eröffnet das Weiterbildungsstipendium, das einen Zuschuss von bis zu 6.000 Euro über drei Jahre verteilt vorsieht. Die Zugangsdetails sind beim Bundesministerium für Bildung und Forschung abzufragen.

 

Staatlich geförderte Finanzierungsprogramme – auch für Weiterbildung erhältlich

Das klassische BAföG dürfte für berufstätige Personen mit regelmäßigen Einkommen kaum in Frage kommen, anders kann das beim Aufstiegs-BAföG sein: Die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie das Meisterprüfungsprojekt werden einkommensunabhängig über dieses Programm finanziert. Beim Thema Lebensunterhalt wird dann jedoch der Lohn angerechnet, sodass die Grenzen schnell überschritten sein dürften.

Hier könnte aber der günstige KfW-Bildungskredit eine Lösung sein, darüber hinaus präsentieren die einzelnen Bundesländer eigene Finanzierungsprogramme. Ebenso interessant ist das Programm WeGebAU, mit dem die Bundesagentur für Arbeit die Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer fördert. Diese Förderung richtet sich vor allem an Beschäftigte, die keinen Berufsabschluss vorweisen können, bereits seit längerer Zeit ohne Arbeit oder in einem ganz anderen Beruf beschäftigt sind, aber auch an ältere Arbeitnehmer in KMU.

 

Finanzierungsalternativen – Studien- und Ratenkredite

Natürlich stehen auch die Banken zur Verfügung, um mit ihren speziellen Studienkrediten Aus- und Weiterbildungen zu finanzieren: Diese sind ähnlich wie ein BAföG aufgebaut, zahlen also monatlich aus und können relativ bequem zurückgeführt werden. Allerdings variieren die Konditionen teilweise erheblich, was einen Vergleich umso wichtiger macht. Hier empfiehlt sich beispielsweise Smava als Online-Vergleichsportal.

Interessant ist die Gegenüberstellung der Studienkredite mit den Privatkrediten, die zwar anders aufgebaut sind, aber ebenfalls eine Alternative sein könnten: Die Kreditsummen werden auf einmal ausgezahlt und können über einen Zeitraum von bis zu 120 Monaten zurückgezahlt werden. Berufstätige können die Kosten für das Studium oder die Weiterbildung im Rahmen der Einkommenssteuererklärung als Werbungskosten steuerlich geltend machen. Unter die absetzbaren Aufwendungen fallen sowohl die Studien- oder Prüfungsgebühren selbst als auch Fahrt- und Übernachtungskosten sowie die Anschaffung von Büchern oder Arbeitsmaterialien, die im direkten Zusammenhang mit der Maßnahme stehen.