Der Weg zum Buchhalter

Ihr habt eine gewisse Affinität gegenüber Zahlen, könnt euch stundenlang durch die Materie kämpfen und findet die Vorstellung gut, diese Leidenschaft zum Beruf zu machen? Dann wäre ein Job als Buchhalter vielleicht die richtige Option für euch. Eine direkte Ausbildung als Buchhalter gibt es zwar nicht, aber durch ein Praktikum in einem entsprechenden Unternehmen oder in einem Buchhaltungs-Büro könntet ihr euch zumindest einen ersten Eindruck über Anlagenverwaltung und Rechnungswesen machen. Wann habt ihr schließlich das nächste Mal so eine gute Chance, jemandem von Fach über alles Wesentliche auszufragen und herauszufinden, ob ihr eure Leidenschaft wirklich beruflich ausüben wollt? Was es über den Ausbildungsweg zum Buchhalter zu wissen gibt, haben wir für euch zusammengestellt.

Wie kannst du Buchhalter werden?

Wie bereits erwähnt, gibt es keine spezielle Ausbildung – vom Prinzip her kann sich jeder Buchhalter nennen, der als solcher tätig ist. Damit ihr das notwendige Wissen für diesen Beruf erlangt, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten:
1. Ihr könnt eine klassische kaufmännische Lehre (bspw. Bürokaufmann/-frau oder Einzelhandelskaufmann/-frau) oder eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolvieren und dort die wesentlichen Grundlagen erlernen, auf denen ihr später aufbauen könnt.
2. Ihr schließt erfolgreich ein BWL-Studium ab. Im Rahmen dessen lernt ihr neben den betriebswirtschaftlichen Grundlagen auch Personalwesen, Statistik, Rechnungswesen, Marketing, Management, Controlling und Wirtschaftsenglisch. Die genauen Inhalte des Studiums sind allerdings von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Detaillierte Informationen findet ihr in der jeweiligen Studienordnung.

Im Grunde genommen könnt ihr mit beiden Ausbildungswegen als Buchhalter arbeiten. Wenn ihr jedoch einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre besitzt, habt ihr meist bessere Aufstiegsmöglichkeiten oder Chancen auf Führungspositionen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Mit Weiterbildungen könnt ihr euch nicht nur neues Wissen aneignen, sondern euren Beruf auch besser klassifizieren. Ein solches Beispiel wäre der Bilanzbuchhalter. Als solcher dürft ihr euch nur bezeichnen, wenn ihr vorher eine Fortbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK)
erfolgreich abgeschlossen habt. Im Anschluss erhaltet ihr ein Zertifikat und dürft euch offiziell Bilanzbuchhalter nennen. Weitere interessante Zusatzausbildungen wären außerdem:

  • Kurse zur Betriebswirtschaftslehre
  • Wirtschaftspsychologie
  • Zertifizierte Abschlüsse zum Lohn-, Gehalts- oder Finanzbuchhalter

Jeder Kurs bringt euch nicht nur neues Wissen, sondern verbessert eure Positionen auf dem Arbeitsmarkt.

Das Berufsfeld Buchhalter

Gut ausgebildete und fachkundige Buchhalter sind auf dem Markt sehr gefragt – schließlich ist jedes Unternehmen, jeder Verband oder Verein ebenso wie universitäre oder schulische Einrichtungen zur Buchhaltung gesetzlich verpflichtet. Das Berufsfeld des Buchhalters ist demnach sehr groß. In der Regel arbeiten die meisten Firmen mit einer Software für die Buchhaltung, wie sie beispielsweise Lexware zur Verfügung stellt. Jahresabschlüsse ebenso wie die doppelte Buchführung würden dann zu euren Aufgaben gehören. Diese können jedoch nur Bilanzbuchhalter durchführen. Eine dementsprechende Weiterbildung kann euch daher von großem Nutzen sein.
Als Buchhalter seid ihr außerdem für folgende Tätigkeiten zuständig:

    • Warenwirtschaft
    • Auftragsbearbeitung, Mahnwesen und Kundenverwaltung
    • Rechnungswesen
    • Finanzbuchhaltung
    • Lieferantenbewegung

Neben einer Buchhaltungssoftware solltet ihr daher mit Microsoft Office, einer SAP-Software und mit einem Taschenrechner umgehen können. Eure Auftraggeber verlassen sich schließlich darauf, dass ihr deren Finanzen nicht nur im Griff habt, sondern dass deren gesamtes Rechnungswesen adäquat durchgeführt wird. Eine inkorrekte Buchführung kann nämlich im schlimmsten Fall zu hohen Strafen führen. Wenn euch der Beruf interessiert, empfehlen wir euch diesen detaillierten Überblick.