Von der Ausbildung bis zum Berufsalltag – was macht ein Altenpfleger?

Immer mehr Menschen werden immer älter. Gleichzeitig sind die Geburtenraten in Deutschland seit Jahrzehnten zu niedrig, als dass das Durchschnittsalter konstant bleiben würde. Mit zunehmendem Alter können manche Senioren nicht mehr für sich selbst sorgen und brauchen Unterstützung im Alltag. Die eigenen Familien können sich oft nicht um ihre Verwandten kümmern. Der Beruf des Altenpflegers wird daher in Zukunft sehr gefragt sein.

 

Wie sieht der Alltag eines Altenpflegers aus?

Altenpfleger unterstützen Senioren in ihrem alltäglichen Leben. Sie sind für alle Probleme eines alten Menschen der erste Ansprechpartner. Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert. Dazu zählt…
• … die Körperhygiene.
• … die Nahrungsaufnahme inklusive des Erstellens eines Ernährungsplans.
• … die Verabreichung von Medikamenten.
• … das Wechseln von Verbänden.
• … die soziale und emotionale Betreuung.
• … die Organisation der Freizeit und anderer Termine.
• … die Durchführung therapeutischer Maßnahmen.

 

Wie läuft die Ausbildung zum Altenpfleger ab?

Auf diese vielseitigen Aufgaben muss sich ein Altenpfleger gut vorbereiten. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Sie kann sich aber verkürzen, wenn der Auszubildende fachlich relevante Praxiserfahrung nachweisen kann. Ein Teilzeitmodell ist möglich, bei dem sich die Dauer auf fünf Jahre verlängert.

Voraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit entsprechender Berufserfahrung. Während der Ausbildung besucht der zukünftige Altenpfleger blockweise die Berufsschule und sammelt in Einrichtungen erste Praxiserfahrungen. Vergütet wird die Ausbildung im ersten Lehrjahr mit in etwa 1000 Euro brutto. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr steigt das Einkommen jeweils leicht und liegt bei knapp unter 1200 Euro brutto im letzten Jahr. Am Ende der staatlich anerkannten Ausbildung stehen eine praktische, eine mündliche und eine schriftliche Prüfung. Weitere Informationen zur Ausbildung zum Krankenpfleger gibt es online.

 

Welche Eigenschaften muss ein Altenpfleger mitbringen?

Die Arbeit mit Senioren ist vielseitig und fordernd gleichermaßen. Ein Altenpfleger muss ein ganzes Bündel an persönlichen Eigenschaften und an Fachwissen in sich vereinen. Ein Pfleger sollte …
• … in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und überlegt handeln.
• … emotional belastbar sein, da manche Betreute sterben.
• … respektvoll mit Menschen umgehen.
• … körperlich fit sein. Meist wird zu Beginn der Ausbildung ein Gesundheitszeugnis verlangt.
• … ausreichend medizinisches Fachwissen haben, gerade über Krankheiten, die vor allem Alte betreffen wie beispielsweise Diabetes, Alzheimer sowie Herz- und Gefäßerkrankungen.
• … erkennen, wann der Senior einen Arzt braucht.
• … teamfähig sein.
• … zuverlässig, verantwortungsbewusst und organisiert arbeiten, da Berichte geschrieben und Patientenakten geführt werden.
• … mit Aggressivität und Frust umgehen können.
• … bereit sein für Nachtschichten, Überstunden und Wochenendarbeit.
Ein Betreuer sollte seinen Beruf aus einem inneren Antrieb heraus ausführen und Spaß an der Arbeit mit Menschen haben. Ansonsten kann diese Arbeit zur Belastung werden. Sinnvoll ist es, dass der Altenpfleger nicht der einzige soziale Kontakt ist. Er sollte den Senior zur Interaktion mit anderen animieren.

 

Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Nach der Ausbildung eröffnen sich einem Altenpfleger viele Berufswege. Potenzielle Arbeitgeber können sein:
• staatliche, kirchliche oder private Pflegeheime für Senioren
• Kliniken
• Hospize
• Vermittlungsagenturen für ambulante Pflegedienste, wie zum Beispiel die Deutsche Seniorenbetreuung, die eine 24-Stunden-Betreuung von Pflegebedürftigen anbietet
• private Haushalte

 

Das monatliche Einstiegsgehalt für Pflegeberufe im öffentlichen Dienst liegt bei 2575 Euro brutto (Entgeltgruppe 7) und steigt über die Jahre auf bis zu 3220 Euro brutto. Beschäftigte außerhalb des öffentlichen Dienstes handeln ihren Verdienst mit dem Arbeitgeber direkt aus. Als Heimleiter, mit Weiterbildungen und Spezialisierungen – beispielsweise auf Patienten mit Alzheimer – können Berufserfahrene höhere Gehälter erzielen.
Möglich ist zudem ein Studium in den Bereichen Pflegewissenschaft, Soziale Arbeit oder Gerontologie.

Der Bedarf an Pflegekräften steigt in Zukunft, weshalb die Einstellungschancen als gut zu beurteilen sind. Über die genauen Zahlen herrscht Uneinigkeit. Jedoch prognostizieren alle Studien einstimmig einen akuten Fachkräftemangel im Pflege- und Gesundheitssektor. Je nach Bundesland sind nur in etwa 20 bis 60 % der Stellen besetzt. Eine Ausbildung in diesem Bereich lohnt sich also.