Sprachkenntnisse in der Bewerbung: Das sollte man wissen

Wer sich heutzutage auf einen Job oder Praktikum bewerben möchte, der wird nicht um ein Anschreiben und einen Lebenslauf und damit auch um die Angabe seiner Sprachkenntnisse herumkommen. Englisch ist heute fast schon in jedem Job Grundvoraussetzung. Aber wie gibt man Sprachkenntnisse richtig an und wie wichtig sind weitere Fremdsprachen? Die Antworten auf diese und andere Fragen kommen hier.

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Englisch ist heute Voraussetzung

Vor 20 oder 30 Jahren konnte man in seiner Bewerbung noch richtig Eindruck machen, wenn man englische Sprachkenntnisse vorweisen konnte. Heute, im Zeitalter der internationalen Studiengänge und Konzerne, hat man ohne Englisch kaum noch eine Chance. Aber nicht nur das: Gerade in großen, internationalen Firmen, sind Bewerber klar im Vorteil, die mehr als eine Fremdsprache nachweisen können. Da ist man gut beraten, bereits frühzeitig noch weitere Fremdsprachen neben Englisch zu lernen. Wie man das am besten macht, dazu gibt es eine ganze Reihe von Tipps zum Sprachenlernen. Einfache Apps und Zugänge wie bei Babbel machen es noch leichter, in eine neue Sprache einzusteigen.
Dabei sind auch immer mehr „exotische“ Fremdsprachen wie Japanisch oder gar Chinesisch im Kommen. Aber auch mit einer zweiten Sprache, die in Europa gesprochen wird, ist man als Bewerber meist gut aufgestellt.

Fremdsprachen nicht nur für Akademiker wichtig

Und auch das ist ein Wandel, den die Arbeitswelt mit sich bringt: Nicht mehr nur für Akademiker ist eine Fremdsprache Pflicht, auch Mitarbeiter, die im mittleren Management tätig sind, kommen kaum noch ohne aus. Da viele Unternehmen mit anderen Firmen im Ausland kooperieren, müssen sich auch die Mitarbeiter untereinander verständigen können. Zwar nicht alle, aber immerhin diejenigen, die eine leitende Position innehaben.

Im Lebenslauf Sprachkenntnisse wahrheitsgemäß angeben

Wer jetzt denkt, dass es sich lohnen könnte, im Lebenslauf ein wenig zu schummeln, der sollte sich das zwei Mal überlegen. Denn schnell begibt man sich dabei in Situationen, die ganz schön peinlich werden können: Wenn man behauptet, eine Sprache verhandlungssicher zu sprechen, dann aber über einige wenige Floskeln nicht hinaus kommt, ist das schon mehr als ungünstig.
Abgesehen von einer Blamage kann eine derartige Angabe im Lebenslauf aber auch ein Grund für eine fristlose Kündigung sein. Bewerber, die Dinge in ihrer Bewerbung behaupten, die nicht der Wahrheit entsprechen können nämlich tatsächlich auch nach der Probezeit fristlos gekündigt werden.
Diese Klausel ist in den meisten Arbeitsverträgen von heute enthalten.

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Wie gebe ich die Sprachkenntnisse im Lebenslauf an?

Gut zu wissen also, wie man die eigenen Sprachkenntnisse so angibt, dass man sich nicht in Schwierigkeiten (Zur Orientierung kann auch immer der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen dienen) bringt.

  • Grundkenntnisse: Das ist die grundlegendste Stufe der Sprachbeherrschung erlaubt. Personen, die sich ein klein wenig in der Fremdsprache unterhalten können (meist über Themen wie das Wetter, oder Einkäufe und sonstige Alltagsaktivitäten), verfügen über diese Form der Sprachbeherrschung. Zur Orientierung: Nach einer 4-6 wöchigen Sprachreise in das jeweilige Land hat man meist diesen Level erreicht.
  • Gute Kenntnisse: Der nächste Schritt auf der Stufe. Wer eine Sprache auf diesem Niveau beherrscht, kann sich gut in herkömmliche Gespräche einbringen, jedoch ist der aktive Wortschatz noch nicht so groß, wie er sein könnte. Das bedeutet, dass man auf diesem Sprachlevel viel mehr versteht, als man dann im nächsten Schritt in einen Satz packen kann.
  • Fließend: Wer eine Fremdsprache fließend beherrscht, kann sie schon relativ gut sprechen und sich über die meisten Themen ohne große Problem unterhalten. Zur fließenden Sprachbeherrschung gehört auch, dass man Redewendungen der Fremdsprache kennt und sie richtig verwenden kann. Dieses Level an Sprachbeherrschung lernt man in der Regel nicht in der Schule, dazu sollte man einige Zeit im Ausland verbracht haben. Alternativ kann man das Niveau aber auch im Heimatland erreichen: In sogenannten Tandem-Kursen verabreden sich Sprecher verschiedener Muttersprachen miteinander, jeweils die andere Sprache zu sprechen und so auf ein sehr gutes Niveau zu kommen. Der Muttersprachler kann in diesem Fall nämlich den jeweils anderen verbessern und ihm so helfen, die Fremdsprache besser zu beherrschen.
  • Verhandlungssicher: Bewerber, die in ihrer Bewerbung angeben, eine Sprache verhandlungssicher zu beherrschen, sollten das auch sehr sicher tun. Denn verhandlungssicher bedeutet schon eine ganze Menge. Genau gesagt kann man eine Fremdsprache gar nicht besser als verhandlungssicher erlernen. Wer dieses Level vorweisen möchte, muss einen sehr großen Wortschatz in der Fremdsprache haben. Außerdem sollten jegliche Form der Kommunikation und verschiedenste Themen kein Problem darstellen. Dieses Level der Sprachbeherrschung kann man meist nicht im Heimatland erwerben. Wer verhandlungssichere Sprachkenntnisse nachweisen möchte, der sollte schon längere Zeit im Ausland verbracht und im günstigsten Fall dort auch gearbeitet haben. Im Arbeitsalltag lernt man nämlich immer noch zusätzliche Redewendungen und auch Gepflogenheiten des Landes, die bei einer verhandlungssicheren Beherrschung der Sprache helfen.
  • Muttersprache: Ganz klar, eine Fremdsprache kann man nie auf muttersprachlichem Niveau erlernen. Trotzdem gibt es Bewerber, die auch diese Kategorie in ihrer Bewerbung aufführen können. Zunächst einmal gibt man bei den Sprachkenntnissen meist auch die eigene Muttersprache mit an – somit benutzt jeder Bewerber diese Kategorie. Es gibt aber auch viele Menschen, die zweisprachig und damit mit zwei Muttersprachen aufwachsen. Diese Personen sind in einigen Branchen sehr gefragt, weil sie sich auf einen herausragenden Niveau mit Kunden oder Kollegen aus dem jeweiligen Ausland unterhalten können.